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Alltagsmagie. Riten, Schutzzauber und Bauopfer

Eine Ausstellung der Sammlungen Frank Dähling und Rainer Scherb ergänzt durch regionale Beispiele in der „Steinhauerstube“. Das Dorfmuseum in Schmie

Frank Dählin, Rainer Scherb, Ulrich Klotz, Andreas Kühnle
Erschienen am 05.04.2020, Auflage: 1.
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783926414366
Sprache: Deutsch
Umfang: 108
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die im 17. Jahrhundert langsam einsetzende Epoche der Aufklärung
löste zusehends das magische Weltbild durch ein naturwissenschaftlich
bestimmtes ab. Die Folge davon war, dass auch bis
dahin geltende religiöse Wahrheitsansprüche zusehends in Frage
gestellt wurden.
Einen Gegenentwurf zur Aufklärung und zur zunehmenden Industrialisierung
ab dem 19. Jahrhundert lieferte die Epoche der
Romantik, in der das Irrationale, Übernatürliche, Unterbewusste,
Märchenhafte und Schaurige sich einer vernunftbestimmten Weltanschauung
entgegen stellten.
Die ländlich-bäuerliche Gesellschaft hielt an ihrer traditionellen
Lebensweise noch weitgehend bis ins 20. Jahrhundert fest:
Ihre Weltsicht war sowohl durch christlich-religiöse als auch
magisch-okkulte Elemente geprägt. In diesem Weltbild war der
Glaube an Geister, Hexen, Dämonen und Teufel fest verankert.
Und dagegen muss te man sich schützen. Zugleich versuchte
man, die Lebensenergie von Menschen, Tieren und Pflanzen
zu verbessern.
Als Aberglaube wurde alles abgetan, was nicht mit kirchlicher
Frömmigkeit zu vereinbaren war. Die Volksmagie hingegen bediente
sich etwa christlicher Symbole, Riten und Objekte und kam
vor allem zum Tragen, wenn das alleinige Vertrauen in die Kirche
nicht ausreichte.
Bis in die Gegenwart finden sich im Alltag Redewendungen, Gegenstände
und Praktiken, um sich vor schlechten Einflüssen zu schützen
bzw. sie abzuwehren.
Die legendäre Figur des geheimnisvollen Magiers und Alchemisten
Doktor Faust, der als Teufelsbündler gilt, erweitert das Themenspektrum
um eine bedeutende lokale Facette.